Die Zeiten ändern sich - und uns?

 

Willkommen, liebe Sommerzeit. Von vielen verachtet, nicht erwünscht, und doch Jahr für Jahr in aller Munde – nur eben irgendwie nicht dieses Jahr. Klammheimlich hast du Einzug gehalten, waren weder Medien noch «aller Munde» voll von der nahenden Umstellung… Eben, für alle, die auch heute Montag noch nicht soweit sind: die Zeiten haben sich geändert, die Zeiten ändern sich, und zwar sowohl auf der alten Kuckucksuhr von Oma, wie auch im wahren Sinne…

 

 

Der allgegenwertige Corona-Virus, welcher eben gerade sämtliche Medien unterhält und Material bietet, genügend Gesprächsstoff liefert, er hat der Zeitumstellung gehörig den Rang abgetragen dieses Jahr.

 

Die Zeiten ändern sich.

 

Die aktuelle Situation, die Krise, bietet viel Spielraum und auch Potenzial für uns als Gesellschaft, für uns als Persönlichkeit. Wie gehen wir um mit den Massnahmen des Bundesrats? Können wir uns als sehr eigenständige demokatorische Schweiz solchen Weisungen direkt unterwerfen? Nehmen wir sie an, führen nach besten Wissen und Gewissen aus, oder zeigen wir mit dem Finger auf die Menschen, welche es – aus unserer Sicht und Perspektive – eben nicht tun?

 

Die Zeiten ändern sich.

 

Wie gehe ich als Mensch damit um, dass gerade vieles sehr ungewiss scheint? Bin ich dankbar, für alles, was noch sicher ist und vor allem all die Jahre meines Lebens selbstverständlich war? Oder nörgle ich herum, weil eben das WC-Papier gerade nicht in der Menge und der komfortablen «Dreilagigkeit» und Farbe daher kommt, wie ich es eigentlich möchte und gewohnt bin?

 

Die Zeiten ändern sich.

 

Und wenn dies so ist, in Zeiten der Veränderung, dann passiert Leere und Chaos – Krise eben. Diese kann Chance sein. Chance, alles mal neu anzuschauen, das «Daheim bleiben» als wunderbare Entschleunigung wahrnehmen, man kann gerade nichts – und man muss auch nichts. Wie schön. Man kann aber auch ganze Weltuntergangsszenarien zelebrieren, ja, auch dies ist eine Möglichkeit – und ja, es fällt wohl angesichts der Nachrichten und Prognosen nicht immer einfach, nicht mit dem Schlimmsten zu rechen…

 

Also, seien wir dankbar, für das war ist, für das was kommen mag, und vertrauen wir getrost darauf… es bleibt uns nichts anderes übrig. Eines meiner Lieblingszitate, nie war es passender als gerade jetzt:

 

Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. 

Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jeden neuen Tag. 

(Dietrich Bonhoeffer) 

 

 

 

Ich wünsche allen einen wunderbaren Frühling, dieser ist nämlich nicht abgesagt. Ich wünsche allen, welche nun um ihre oder die Gesundheit der Nächsten Bangen müssen, viel Kraft und Zuversicht… und ich wünsche uns allen gute Gesundheit…

 

Nadine